Tag 4 – Spontane Erblindung, Deutschland Olé und ganz viel Abwechslung
Erst einmal ein Applaus und ein Klopfen auf Holz vorweg – wir waren immer noch nicht beim Arzt!
Der zweite Unterrichtstag begann mit dem zweiten Teil zum Thema „Fairplay“. Es ging zum Teil um Fußball und die unterschiedlichsten unfairen Situationen im Alltag, um die eigenen Ansichten von Recht und Unrecht darzustellen. Die Jugendlichen haben so viele Varianten von Fair- und Unfairplay kennengelernt, ob in der Bibel oder im realen Leben.
Fairplay – oder was es eben nicht wirklich ist, konnten wir heute auch schon im Alltag erleben.
Die Streichserie erlebte in Form einer aufregenden Schnitzeljagd zwischen Teilnehmern und Teamern über das gesamte Gelände, durch Felder und Wiesen ihre Fortsetzung.
Allerdings kommt diese nicht auch nur annähernd an die Streiche der Schwedenfreizeit 2006 ran, wie Jörg, Jana und Tobi stolz berichten.
Nach 22 Blechen Pizza, welche schon nach zwei mal Zwinkern fast verdrückt waren, ging es mit ganz viel Abwechslung weiter, denn heute gab es die unterschiedlichsten Workshops.
Im ‚Do it yourself Workshop für Mädchen‘ wurden Seemannsknoten Armbänder mit musikalischer Untermalung liebevoll angefertigt. Dies war zwar erst nach einigen Schwierigkeiten mit dänischem superdupermega Kleber möglich, aber nun wissen wir endgültig, dass Kleber nicht gleich Kleber ist und auch Armbandverschlüsse unbrauchbar machen kann. Doch Übung macht ja bekanntlich den Meister und nun halten die 8 Mädels ihre eigenen Armbänder in den Händen.
Da wir spontan einige Blinde Teilnehmer hatten mussten wir ungeplanter Weise schnell einen neuen Workshop aus dem Boden stampfen, wie ich gerade erfahre…
Ah… Moment, andersrum, wir hatten einen Workshop, für welchen einige Teilnehmer erblinden mussten.
Ok… letzte Korrektur, sie mussten nicht endgültig erblinden, ihnen wurden nur die Augen (geplanter Weise) verbunden, also keine Sorgen, niemand kam zu Schaden, es wurden nur viele neue Erfahrungen gesammelt. Sinn des Workshops war, sich auf seine Sinne zu verlassen und das Vertrauen zum Vordermann zu stärken, aber nun noch einmal von Vorne.
Mit verbundenen Augen ging es unter Anleitung von Jörg durch die ganze Schule, durch Türen und Treppen, bergauf und bergab. Schon nach kurzer Zeit war allen klar – wir „sehen“ auch viel ohne Augen, da wir durch unsere anderen Sinne und die Erfahrung vielen zusammenbasteln können. Man reagiert sensibler auf Geräusche und beispielsweise einen Windstoß und man hat keine andere Wahl, als auf sich selber zu hören und seinem Vordermann zu vertrauen. Alles in Allem eine aufregende Erfahrung.
Für die musikalischen, kreativen, handwerklich Begabten und backenden Teilnehmer hatten wir natürlich auch etwas in Petto. Im Backworkshop wurden leckere Kirschbrownies gebacken, es gab einen Singworkshop, Foto/Videoworkshop und Holzworkshop. Die Ergebnisse waren überragend, wir sind vollkommen fasziniert von den Geschmacksexplosionen, zarten Klängen, einem coolen Video und selbst angefertigten Stühlen! Die Jugendlichen haben es richtig drauf!
Trotz des straffen Programms lassen wir uns selbstverständlich die WM nicht entgehen, also gab es auch in Dänemark ein stilechtes Public Viewing und als Belohnung (für den deutschen Sieg, oder die tollen Ergebnisse) darf morgen sogar eine Stunde länger geschlafen werden.
7 Stunden mehr Schlaf können wir leider nicht einrichten, obwohl pro Tor eine Stunde ziemlich cool wäre.
Also in diesem Sinne – Schlaaaaaand!